Elektromobilität in Deutschland – Ein Leben zwischen Ladeständen

Elektromobilität in Deutschland – Ein Leben zwischen Ladeständen

April 14, 2020 0 Von admin

Die Elektromobilität in Deutschland kommt nach wie vor nur schleppend voran – trotz aller Initiativen der Bundesregierung, immer schneller immer mehr Elektrofahrzeuge auf die Straße zu bringen. Hier erfahren Sie mehr.

Doch neben den hohen Anschaffungskosten für neue Elektrofahrzeuge ist besonders die Reichweite der Autos ein wesentlicher Knackpunkt. Und damit rückt auch die „Ladeinfrastruktur“ in den Fokus.

Ladeinfrastruktur in Deutschland – Ein kleiner Sachstand

Wer heute mit einem Benziner unterwegs ist, der kann sich sicher sein, dass er nahezu überall tanken kann. In Deutschland gibt es aktuell laut Statista ca. 14.500 Tankstellen. Demgegenüber stehen im ersten Quartal 2020 ca. 19.000 Ladestationen für Elektroautos.

Auf den ersten Blick wirkt es so, als sei die Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge hier bereits dem klassischen Benziner voraus. Diese Zahlen muss man jedoch in Relation betrachten:

Quantitative Lademöglichkeit
Eine Tankstelle verfügt in der Regel über eine Vielzahl von Zapfsäulen, wohingegen eine Ladestation auch einfach nur aus 1-2 Ladepunkten bestehen kann. Dadurch ist die Möglichkeit paralleler Ladevorgänge reduziert.

Geringere Reichweite der Fahrzeuge
Selbst moderne Elektrofahrzeuge erreichen heute noch längst nicht die Reichweite klassischer Benziner. Dadurch müssen sie deutlich häufiger Ladestationen ansteuern und sind auf ein dichtes Ladenetz angewiesen.

Geschwindigkeit des Ladevorgangs
Ein Tankvorgang an der Tankstelle ist innerhalb weniger Minuten erledigt. Bei einer Ladestation hängt die Ladegeschwindigkeit sowohl von der Ladeleistung (in kW) der Station als auch von der im Auto verbauten Batterie ab. So dauern Ladevorgänge in der Regel nicht unter 20 Minuten – bei guten Bedingungen.

Notwendiger Ausbau der Ladestationen – öffentlich und privat

Der große Vorteil von Elektroautos ist natürlich, dass ein Laden des Autos in der Theorie auch daheim möglich ist. Hierfür hat der Gesetzgeber mit der Genehmigung sogenannter „Wallboxen“ zum Laden daheim bereits einen notwendigen Grundstein gelegt. Gleichzeitig sieht auch das „Klimaschutzprogramm 2030“ die Einrichtung von Ladestationen an bereits bestehenden Tankstellen vor. Und auch von Seiten der Wirtschaft gibt es verschiedene Initiativen für (halb-) öffentliche Ladepunkte, etwa in Parkhäusern oder an Hotels.


Eines ist klar: Damit das Elektroauto in Deutschland eine Zukunft hat, braucht es den kontinuierlichen Aufbau einer vielfältigen und dichten Ladeinfrastruktur, auf die man auch als Normalbürger einfach und schnell zugreifen kann. Denn wenn der Sonntagsausflug oder der Urlaub zum Spießrutenlauf zwischen Ladepunkten verkommt, bleiben die Bürger*innen lieber beim altbekannten Benziner.